Medizinische Dateninfrastrukturen

ISy-CARE: Integrierte sozio-technische Systeme für nutzerzentrierte Versorgung

01.01.2025 bis 31.12.2028

Die Bewerbung bei der Förderausschreibung DATIpilot-Communities ist ein riesiger Erfolg für die Akteure aus der Region OWL. Das Interesse an der DATIpilot Ausschreibung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) war groß. In einem dreistufigen Auswahlverfahren wurden annähernd 500 eingereichte Skizzen begutachtet, von denen eine unabhängige Jury aus zwölf Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft schließlich die 40 der aussichtsreichsten Teams für die letzte Auswahlrunde nach Berlin einlud. Abschließend empfahl die Jury dem BMBF 20 Innovationscommunitys zur Förderung. In den Teams der 20 geförderten Innovationscommunitys engagieren sich rund 80 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und weitere Organisationen. 

Das erfolgreiche Projektvorhaben ISy-Care soll dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in der Region OWL zu steigern, und ist damit ein strategischer Ansatz der Regionalentwicklung, der den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis stärkt und hilft, soziale und technische Innovationen bedarfsgerechter auszurichten. In der Innovationscommunity ist neben dem ZIG OWL die Hochschule Bielefeld (HSBI) mit dem Forschungsverbund CareTech OWL, die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die TH OWL, das Klinikum Lippe sowie die Connext GmbH vertreten. In verschiedenen Teilprojekten werden weitere Partner aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft involviert, darunter auch die Universität Bielefeld und die Universität Paderborn. Sie bündelt Netzwerke in der Region durch eine strategisch abgestimmte Steuerung und stärkt die bundesweite Vernetzung, um Synergien gezielt zu verstärken. Dabei soll die Innovationscommunity die exzellente Forschung zu Versorgung und Care-Technologien etablieren und „auf die Straße“ bringen. Fokussiert auf die Integration sozio-technischer Systeme in der gesundheitsorientierten Versorgung von Menschen mit Rehabilitations- und Unterstützungsbedarf werden Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis gemeinsam mit Betroffenen innovative Lösungen (weiter)entwickeln und erproben, um ein gesundes Leben zu fördern. Ziel ist es, das Potenzial intelligenter Systeme für mehr Teilhabe zu erschließen und Hemmnisse (z.B. mangelnde Akzeptanz, fehlendes Wissen oder Finanzierungssystematiken) zu überwinden. Handlungsleitend hierfür ist die Verbesserung der sog. Patient Journey – des Wegs der Patientinnen und Patienten mit einer Erkrankung durch das System der Gesundheitsversorgung. 

Zunächst fokussiert auf die Rehabilitation werden Projekte zu integrierter Innovationsentwicklung und -transfer, Fragen der Aus- und Weiterbildung sowie die Kommunikation wissenschaftlich fundierter Ergebnisse von zentraler Bedeutung sein. Die Innovationscommunity ISy-Care adressiert dabei unterschiedliche Zielgruppen: (1) Patient:innen und Klient:innen, denen die entsprechenden sozio-technischen Innovationen ein besseres Leben ermöglichen, (2) (Pflege-) Fachkräfte und Mediziner:innen, deren berufliche Belastung durch den Einsatz sozio-technischer Systeme verringert wird, (3) Einrichtungen, die ihre Attraktivität zur Gewinnung neuer Fach- und Führungskräfte steigern und/oder rentabler arbeiten können und (4) die Sozialsysteme, die beispielsweise durch frühere Entlassungen aus dem stationären Bereich, längere Versorgung im häuslichen Kontext sowie geringere Krankenstände seitens der Fachkräfte entlastet werden.


Das Institut für industrielle Informationstechnik ist mit einem Teilvorhaben für die Transferaufgaben im Themenfeld Care-Data verantwortlich. Care-Data umfasst alle Technologien im Bereich Care, die eine Optimierung der Versorgung in Pflege und Rehabilitation durch ausschließlich daten- und softwarebasierte technische Lösungen adressieren. Dazu gehören Digitalisierungskonzepte, die Integration App-basierter Lösungen, Datenanalysen durch maschinelles Lernen und digitale Assistenzsysteme, die durch Methoden der künstlichen Intelligenz unterstützt werden.

Das Projekt wird gefördert durch:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) DATIpilot
Projektträger: Projektträger Jülich
Förderkennzeichen: 03DPC1101C
Förderlinien: DATIpilot - Community
Projektbeteiligte / Ansprechpartner: Christoph-Alexander Holst, M. Sc.
Projektmitarbeitende: Frauke Wiegräbe, M. A.
Gefördert durch
Projektträger