Industrielle Kommunikation

EMiLippe: Elektromobilität in Lippe

03.09.2013 bis 31.08.2016

Motivation
Der ländliche Raum weist für die Mobilitätsanforderungen der Bewohner Besonderheiten auf, die sich von denen der Ballungsräume grundsätzlich unterscheiden. Zum einen sind die Anzahl der Zweitwagen und die Anzahl der gefahrenen Kilometer höher und zum anderen existieren schlechtere Mobilitätsalternativen mittels öffentlichen Nahverkehr. Dieses ergibt sich auch für Wirtschaftsverkehre. Diese Wirtschaftsverkehre sind zum einen die Mobilität von Mitarbeitern zwischen Standorten und zum Kunden, sowie auch Lieferverkehr zwischen Standorten und auch Verkehre auf dem Werksgelände. Um zukünftig den immer knapper werdenden fossilen Energien gegenzusteuern, bekommt die Elektromobilität auch für Unternehmen eine immer größere Bedeutung. Hierbei ergeben sich jedoch besondere Herausforderungen an das Mobilitätsmanagement unter Nutzung von regenerativen Energien und Elektrofahrzeugen. 

Herausforderungen
Heutige Elektrofahrzeuge haben eine sehr kurze Reichweite (ca. 150 km pro Akkuladung), was dazu führt, dass Dienstreisen sehr gut geplant sein müssen, damit die Mitarbeiter keine langen Wartezeiten für das Laden des Akkus haben und mit einer Akkuladung ihr Ziel erreichen. Hierbei ist bei der Planung die unterschiedliche Fahrweise, die Jahreszeit (Kapazität der Akkus ist im Winter geringer und Nutzung der Heizung), sowie die Energieverbräuche über unterschiedliche Wegstrecken (flaches Land, Berge, Innenstadt, etc.) zu beachten.  Des Weiteren ist es Ziel dieses Projektes, die Elektrofahrzeuge zum einen großen Teil durch selbsterzeugte Energien (z.B. Blockheizkraftwerke), sowie durch erneuerbaren Energien zu laden. Hierfür ist ein intelligenter Stellplatz mit Ladesäule notwendig, der es ermöglicht auf Basis von Wetterprognosen ein Fahrzeug über regenerative Energien zu laden oder wenn notwendig, herkömmliche Energieversorgung zu nutzen. Außerdem ist ein intelligentes Energiespeicherkonzept notwendig, dass bei hoher Verfügbarkeit regenerativer Energien, aber geringer Anzahl verfügbarer Elektrofahrzeuge, die erzeugte Energie zur späteren Eigennutzung speichert. 
Alternativ kann die überschüssige Energie ins Energienetz gespeist werden. Es ist somit eine Anbindung des Micro Grids (lokales Energienetz eines Unternehmens) an das Smart Grid der Energieversorger notwendig, um zum einen überschüssige Energie einzuspeisen und zum anderen Energie (falls notwendig) zu beziehen. Des Weiteren ist eine Kommunikation zwischen den Teilsystemen (E-Fahrzeug, intelligenter Ladesäule, einem E-Fahrzeugmobilitäts- und Flottenmanagementsystems, sowie den Energieversorgern) erforderlich, um Information wie z.B. aktueller Ladezustand des E-Fahrzeugs, nächste Einsatzdauer und somit der notwendige Energiebedarf, Einsatzzeitpunkt des E-Fahrzeugs (z.B. Nutzung von Schnellladung), sowie Energietarife auszutauschen. Hierfür werden im Rahmen dieses Projektes Plug-and-Play-Mechanismen erforscht, die es den verschiedenen Teilsysteme in einer offenen Systemarchitektur wie dem Internet sich selbstständig zu entdecken, selbst zu konfigurieren und selbst zu adaptieren, um eine optimale Nutzung von zur Verfügung stehender Energie und den Bedarfen der Nutzer zu gewährleisten. Des Weiteren werden adaptive Benutzerschnittstellen erforscht, die dem Benutzer eine einfache Bedienung von kognitiven Mensch-Maschine-Schnittstellen ermöglichen. Hierfür werden Möglichkeiten und Konzepte für die Erhöhung der Usability erforscht, um die Bedienung von Anwendungen auf mobilen Geräten wie z.B. Smartphones intuitiv zu gestalten. Hierbei sollen die notwendigen Informationen, wie z.B. Position, nächste Lademöglichkeit und aktuelle Energiekosten, dem angemeldeten Benutzer kontextsensitiv zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt wird gefördert durch:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Projektbeteiligte / Ansprechpartner: Dominik Henneke, M. Sc.
Projektmitarbeitende: Dominik Henneke, M. Sc.
Gefördert durch