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NRW-Gesundheitsministerin Steffens übergibt Förderbescheide: Forschungsprojekt „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“ am inIT gestartet

Auch in der Gesundheitswirtschaft erhält die Digitalisierung Einzug: Vernetzte Sensoren können beispielsweise bereits feststellen, ob eine Person in einem Raum ist oder sich liegend oder sitzend im Bett befindet. Wie Senioren oder kranke Menschen im Alltag durch moderne Technologien unterstützt werden können, daran arbeiten derzeit die Lemgoer Forscher am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL. Am Dienstag, den 12. Juli 2016, wurde in Bielefeld der offizielle Förderbescheid von Ministerin Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, an alle Projektpartner der „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“ übergeben. inIT-Forschungsgruppenleiterin Dr. Helene Dörksen stellte das Projekt der Öffentlichkeit vor.

Es kann losgehen: NRW-Ministerin Barbara Steffens übergibt die Förderbescheide an die Projektbeteiligten. Dr. Helene Dörksen nahm den Bescheid stellvertretend für das inIT entgegen. Bildquelle: Ressort Hochschulkommunikation FH Bielefeld, Berit Steinkröger.

Die Lemgoer Wissenschaftler entwickeln nun auch konkrete Lösungen für den Gesundheitssektor: Das Forschungsprojekt soll Antworten darauf geben, wie Wirtschaft und Bürger in OWL vom Fortschritt durch moderne Technik und Digitalisierung profitieren können. Die Forscher am inIT erstellen zunächst gemeinsam mit den Projektpartnern eine Nutzerstudie, mit der Bedarfe festgestellt und analysiert werden, um in einem späteren Schritt konkrete Technologien für den Einsatz im Seniorenheim zu entwickeln. Die Technologien sollen zunächst im Bielefelder Seniorenzentrum Breipohls Hof zum Einsatz kommen, wo unterschiedliche technische Assistenz- und Sicherheitsfunktionen getestet werden. „Wir kümmern uns um Smart Health Technologien und Anwendungen, dazu gehören unter anderem mobile Gesundheitsapplikationen und Assistenzsysteme im Kontext von Industrie 4.0“, erläutert Prof. Volker Lohweg, Projektleiter und Vorstand am inIT.

Im Projekt, getragen von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Fachhochschule Bielefeld und dem Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL (ZIG) werden Strategien und Lösungskonzepte für die Prävention, Rehabilitation und Pflege bis zur Entwicklung von Assistenzsystemen zur Alltagsunterstützung von kranken Menschen entwickelt. „Unsere Forschungsbereiche Echtzeit-Bildverarbeitung und Sensor- und Informationsfusion sind nicht nur für die industriellen Anwendungen von Bedeutung. Ein großer Mehrwert unserer Forschung liegt darin, dass wir auch für den Gesundheitssektor konkrete Möglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung aufzeigen können“, beschreibt Dörksen das Projektvorhaben. Am inIT soll z. B. ein Programm zur Bildstabilisierung entwickelt werden, mit dem Menschen, deren Hände zittern, über ein Smartphone dennoch hochqualitative Bilder machen können. Menschen mit leichten Gesundheitseinschränkungen können so die Technologien für mehr Lebensqualität nutzen, um beispielsweise uneingeschränkt mit ihren Familien im alltäglichen Kontakt zu bleiben.

Das Projekt entwickelt Erfahrungen im Einsatz assistiver Technologien weiter und liefert Impulse zu neuen Dienstleistungen für mehr Gesundheit und Lebensqualität. NRW-Ministerin Steffens war für diesen Termin extra nach Bielefeld gekommen, um sich persönlich ein Bild von den Einsatzmöglichkeiten der assistiven Technik für Menschen im Seniorenzentrum zu machen.

Aus Ostwestfalen-Lippe wurde bei dem Pressetermin außerdem der Förderbescheid für das Projekt „Smart Country Side“ der Wirtschaftsförderungen der Kreise Höxter und Lippe übergeben. Durch die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien sollen hier alltagsrelevante Dienste zur Stärkung des Ehrenamts oder zur Verbesserung der Mobilität für (ältere) Bürger im ländlichen Raum entwickelt werden.

Über „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“:
Neben dem inIT sind weitere Partner aus der Forschung und der Gesundheitswirtschaft am Projekt beteiligt. Das  Forschungsvorhaben „Projektwerkstatt Gesundheit 4.0“ war beim Projektaufruf Regio.NRW erfolgreich und wird im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes „OWL 4.0 – Industrie, Arbeit, Gesellschaft“ umgesetzt. Mit einer Fördersumme von knapp 550.000 Euro Gesamtvolumen wird es durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE.NRW) gefördert. Forschungsinhalte sind Mobile Health, Human Mechatronics, Krankenhaus 4.0 und mehr Nutzerorientierung im Zuge der Digitalisierung.