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Neue Wege für Promotionen an HAW: Promotionskolleg NRW erhält Promotionsrecht

Als hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in NRW wird das Promotionskolleg NRW künftig eigenständige Promotionsverfahren durchführen und Doktorgrade vergeben können. Anders als in anderen Bundesländern gibt es damit eine zentrale qualitätssichernde Instanz und ein alle HAW umfassendes Qualifizierungsangebot für Promovierende.

Prof. Dr. Klaus Maas, Direktor Abteilung Technik und Systeme PK NRW; Prof. Dr. Jürgen Krahl, Päsident TH OWL; Prof. Dr. Stefan Witte, Vizepräsident Forschung und Transfer THOWL, inIT; Prof. Dr. Volker Lohweg, Institutsleiter, inIT der TH OWL; Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Leitung Fraunhofer IOSB-INA und inIT; Prof. Dr. Holger Borcherding, Vorstand iFE der TH OWL.

Prof. Dr. Stefan Witte, Vizepräsident Forschung und Transfer THOWL, inIT; Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Leitung Fraunhofer IOSB-INA und inIT; Prof. Dr. Volker Lohweg, Institutsleiter, inIT der TH OWL.

An HAW in NRW waren Promotionen bislang nur in Kooperation mit einer Universität möglich. Mit der Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg NRW macht Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, nun den Weg frei für einen weiteren Weg: eine Promotion im Profil der HAW. Diese umfasst nationalen wie internationalen Standards entsprechende anwendungsorientierte Forschung sowie, insbesondere in der sozialen Arbeit und den akademisierten Gesundheitsberufen, sehr wichtige Grundlagenforschung.

„Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind ein wichtiger Eckpfeiler der exzellenten Wissenschaftslandschaft Nordrhein-Westfalens. Sie binden ein praxisnahes Studienangebot, innovative Forschung und eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft zusammen. Damit sind sie besonders attraktiv für junge Menschen, die Theorie und Praxis miteinander verknüpfen wollen“, sagt Ministerin Brandes. „Die Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg ist ein Meilenstein für die weitere Entwicklung der HAW in Nordrhein-Westfalen. Es gibt der anwendungsorientierten Forschung einen zusätzlichen Schub und macht das Studium an einer HAW noch attraktiver. Ich gratuliere dem Promotionskolleg NRW zu diesem Erfolg und bin gespannt auf die ersten eigenständigen Promotionen“, so die Ministerin.

Im Wissenschaftsbereich, aber vor allem in Unternehmen und Organisationen ist die Nachfrage nach hochqualifizierten promovierten Nachwuchskräften aus den HAW groß. Um Innovationsziele zu erreichen und ökonomischen wie gesellschaftlichen Nutzen zu generieren, ist man in diesen Bereichen auf praxisbezogene Erkenntnisse aus der Wissenschaft sowie die Erschließung des wissenschaftlichen und beruflichen Know-hows von HAW-Absolventinnen und Absolventen angewiesen. Mit dem Promotionsrecht werden zudem die Profilbildung an HAW gestärkt, ihre strukturelle Weiterentwicklung ermöglicht und neue Impulse für die angewandte Forschung und Bildungsgerechtigkeit in NRW gesetzt.

Am Promotionskolleg NRW werden im Rahmen strukturierter Promotionsprogramme qualifizierte Absolventinnen und Absolventen aus HAW und Universitäten in einem zeitlichen Rahmen von drei bis vier Jahren qualitätsgesichert auf die Promotion vorbereitet. Sie werden dabei von einem Team aus mehreren Hochschullehrenden betreut. Die zentrale Struktur des Promotionskollegs NRW bietet Vorteile für Promovierende, Professorinnen und Professoren sowie die Hochschulen. Martin Sternberg, Vorstandsvorsitzender des Promotionskollegs NRW, erläutert: „Wir schaffen mit unserer schlanken, optimal abgestimmten Organisation ein großes Angebot für Promovierende aus ganz Nordrhein-Westfalen, bieten ihnen sowie den Professorinnen und Professoren eine hochschulübergreifende Forschungsumgebung sowie einheitliche Bedingungen für die Promotion. Die Hochschulen entlasten wir dabei ganz erheblich von den mit Promotionen verbundenen organisatorischen und administrativen Aufgaben. Unsere Promovierenden leisten mit ihren Themen und Projekten einen wichtigen Beitrag zur Lösung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel und Nachhaltigkeitstransformation. Besonders talentierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern wird der Weg für eine akademische Karriere an HAW oder Universitäten geebnet.“

Auf Seiten der HAW wird die Würdigung der Verleihung des Promotionsrechts mit einem Festakt am 17. November mit Freude erwartet. Bernd Kriegesmann, Vorsitzender der LRK und der Trägerversammlung des PK NRW sowie Präsident der Westfälischen Hochschule, würdigt die Leistungen der HAW, die seit Jahren auf dieses Ergebnis hinarbeiten: „In vielen Bundesländern ist das Promotionsgeschehen in Bewegung. Immer öfter wird Hochschulen für Angewandte Wissenschaften dabei endlich auch eine eigenständige Rolle ermöglicht, die ihren Leistungen und den Besonderheiten anwendungsorientierter Forschung gerecht wird. Nordrhein-Westfalen geht mit dem Promotionskolleg NRW einen eigenen Weg, der bundesweit viel Beachtung erfährt. Es ist gut, dass der Wissenschaftsrat diesen Weg ebenfalls als vielversprechend beurteilt. Als Hochschulen für Angewandte Wissenschaften werden wir die neuen Möglichkeiten aufgreifen und das Potenzial der Hochschulen noch besser zur Entfaltung bringen.“

Der Verleihung des Promotionsrechts ging eine umfassende Evaluation des Promotionskollegs NRW durch den Wissenschaftsrat voraus. Das positive Ergebnis der Begutachtung wurde im Juli dieses Jahres bekanntgegeben.