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Interview mit unserem Auszubildenden Pacome Ouedraogo zum Fachinformatiker

Pacome Ouedraogo lebt seit vier Jahren in Deutschland und befindet sich im zweiten Lehrjahr zum Fachinformatiker für Systemintegration am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT). Der 30-Jährige erlernt hier seinen Traumberuf. Was er uns sonst noch so über seine Ausbildung erzählt hat, lest ihr in unserem Interview.

Wie bist du auf die Ausbildung aufmerksam geworden?

Ich begeistere mich schon seit meiner frühen Jugend für den Bereich Informatik. Allerdings gab es in meinem Heimatland Burkina Faso keine große Perspektive für mich. Deshalb entschloss ich mich ins Ausland zu gehen. Ich habe dann in der Türkei auf einer internationalen Universität für zwei Jahre Informatik studiert. Leider musste ich aus familiären Gründen zurück in mein Heimatland. Mein Ziel habe ich aber nie aus den Augen verloren, weshalb ich mich dazu entschlossen habe nach Deutschland zu ziehen. In Deutschland habe ich zum ersten Mal davon gehört, dass man auch eine Ausbildung in dem Bereich Informatik absolvieren kann. Dann habe ich ein bisschen im Internet recherchiert und dort die Ausschreibung zur Ausbildungsstelle gefunden. Ich war total interessiert daran und habe direkt eine Bewerbung geschrieben. Zum Glück hat es geklappt. Für mich war es die beste Möglichkeit mein Hobby zum Beruf zu machen.

Was hat dich besonders daran gereizt eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration zu beginnen?

Ich habe früher schon immer viel mit Computern gearbeitet und daran gebastelt. So habe ich zum Beispiel auch schon einige Geräte repariert. Ich interessiere mich sehr für den Aufbau und die Einzelteile eines Computers. So habe ich schon vor meiner Ausbildung viel mit dem Thema zu tun gehabt und Freunden und Verwandten geholfen, wenn sie ein Problem hatten. In Afrika waren die Möglichkeiten natürlich beschränkt aber meine Mutter hat mich immer dabei unterstützt, dass ich mich mehr mit dem Thema Technik und Informatik auseinandersetzen und mir selber etwas beibringen kann.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Was sind typische Aufgaben?

Wenn ich morgens ankomme, stemple ich mich als erstes ein, gehe auf meinen Arbeitsplatz und checke meine E-Mails, damit ich weiß, welche Aufgaben für den Tag anstehen. Zum Beispiel bearbeite ich die Webseite der Hochschule, stelle Artikel online oder lade Fotos und Links hoch. Zuletzt habe ich auch einen Rechner zusammengebaut und ihn auf das Linux System (Betriebssystem) programmiert. Der Rechner sollte nicht mit einem Prozessor, sondern direkt mit einer Grafikkarte laufen. Manchmal wenn ich nicht genau weiterweiß, betreibe ich ein bisschen Recherche und kann so häufig selber Lösungen finden.

In welchem Wechsel finden Theorie und Praxis statt?

Wir haben immer entweder Schule oder die Arbeit im Betrieb. Das findet blockweise statt. Wenn gerade ein Schulblock ist, dann haben wir nach der Schule Feierabend und können die Zeit danach zum Lernen nutzen. Wenn wir im Betrieb sind, arbeiten wir ausschließlich in der Praxis.

Was gefällt dir besonders gut an deiner Ausbildung?

Mir gefällt hier wirklich alles. Ich bin wirklich froh über die Möglichkeiten, die mir hier gegeben werden. Ich bin im Vergleich zu anderen Auszubildenden auch schon älter und bin sehr dankbar, dass ich auch mit meinem Alter hier noch eine Ausbildung starten konnte. Die Leute hier, die Lehrer, die Ausbilder sind alle total nett und unterstützen mich bei allem. Hier kann ich meinen Traumberuf erlernen.

Wer sollte sich für diese Ausbildung bewerben? Welche Eigenschaften muss man für deinen Beruf mitbringen?

Natürlich sollte man viel Interesse an Computern mitbringen. Das ist die Grundvoraussetzung. Ansonsten sollte man flexibel und eigenständig sein. Man muss immer versuchen selber Lösungen zu finden. Natürlich bekommt man aber auch viel Hilfe.

Wo siehst du dich in Zukunft? Welche Ziele hast du?

Am liebsten würde ich natürlich nach meiner Ausbildung hierbleiben. Wenn das nicht klappt, dann werde ich mich auf freie Stellen in anderen Unternehmen bewerben. Es ist für mich aber ganz klar, dass ich mit Informatik weitermachen möchte.

Wenn du dich mal zurückerinnerst, wie waren deine ersten Tage am inIT?

Also am Anfang war ich wirklich sehr nervös und aufgeregt. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich das alles wirklich schaffe, vor allem auch wegen der Sprachbarriere. Ich spreche nicht perfekt deutsch. Aber am Ende hat jetzt doch alles gut geklappt und ich komme sehr gut klar. Ich hätte gar nicht so aufgeregt sein müssen.

Inwiefern hast du dich im Rahmen deiner Ausbildung persönlich weiterentwickelt?

Ich bin auf jeden Fall viel lockerer und selbstbewusster geworden. Ich kann schneller Lösungen finden und reagieren.

Was würdest du einem neuen Azubi mit auf den Weg geben?

Ich würde ihm raten, dass er offen sein sollte und so viel wie möglich von den Ausbildern mitnehmen sollte. Von ihnen kann man wirklich sehr viel lernen. Ansonsten immer ruhig bleiben und Spaß an der Arbeit haben. Hier muss man keine Angst haben, Fehler zu machen.