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Intelligente Haustechnik – Schüler experimentieren am Modellhaus

Wissenschaftler am Lemgoer Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL haben zusammen mit örtlichen Schulen ein „Smart Home“-Modellhaus entwickelt, mit dem eine intelligente Haustechnik im Unterricht erforscht werden kann. Wie man ein modernes, intelligent vernetztes Haus steuert und welche innovativen Technologien man in einem Haus einsetzen kann, das können Schülerinnen und Schüler in OWL jetzt in der Schule lernen.

Prof. Dr. Oliver Niggemann vom inIT präsentiert das erste Modellhaus der Schulleiterin Jutta Posselt und den Schülern der Klasse 9.

Der Begriff „Smart Home“ (Intelligentes Zuhause) ist mittlerweile in aller Munde: Mit einer App oder einem Tablet gleichzeitig die Heizung regulieren, das Licht dimmen, das Öffnen und Schließen der Fensterrollos zeitlich steuern, die Musik zum Duschen festlegen oder die Kaffeemaschine morgens rechtzeitig zum Frühstück einstellen. Moderne Technik macht’s möglich. Haustechnik und -geräte, Elektrik und Multimedia können bereits heute dank intelligenter Vernetzung das Leben des Menschen vereinfachen.

In Kooperation mit den Gymnasien Leopoldinum in Detmold und Engelbert-Kämpfer-Gymnasium in Lemgo sowie den Berufsschulen Lüttfeld in Lemgo und August-Griese-Berufskolleg in Löhne begann 2014 das Projekt an der Hochschule OWL. „Das erste Modellhaus entstand mit dem Ziel, bewusst auch Schülerinnen der Klasse 9 bis 12 für MINT Fächer zu begeistern und Interessen für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium nach der Schulzeit zu wecken“, erläutert Professor Dr. Oliver Niggemann, Vorstand am inIT. Der Prototyp eines ersten Modellhauses wird nun im Unterricht getestet, um ab Herbst in Serie zu gehen. Er wurde am Dienstag, 18. August, der Klasse 9 von Informatiklehrerein Eva Engel vom Leopoldinum in Detmold vorgestellt, fünf weitere Modellhäuser sind in Planung.

Das „Smart Home“-Modell ist ein Haus, das mit Sensoren und Aktoren ausgerüstet ist, die eine intelligente Steuerung ermöglichen. Das Haus verfügt über Tür- und Fensterkontaktschalter, eine Alarmanlage, steuerbares Licht in jedem Raum, einen Lichtsensor, eine Heizung, einige Temperatursensoren und ein um zwei Achsen drehbares Photovoltaikmodul. Ab Herbst sollen die fertigen Modellhäuser an die beteiligten Schulen übergeben werden, damit sie erfolgreich im schulischen Unterricht eingesetzt werden können.

Neben den regulären Lehrinhalten der MINT Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, sollen auch alltägliche und soziale Aspekte im Modellhaus berücksichtigt werden. „An dem Modellhaus kann im Unterricht etwa die Raumgestaltung durch Farben und Licht ergänzend zur physikalischen Optik gelehrt werden oder beispielsweise das Thema Nachhaltigkeit, mit einer auf die Lebensgewohnheiten der Bewohner abgestimmten, energiesparenden Heizungssteuerung“, so Niggemann. Über eine geplante App können die Schülerinnen und Schüler später die Zustände im Haus visualisieren und z. B. darstellen, welche Türen und Fenster geöffnet sind, ob die Alarmanlage eingeschaltet ist, in welchen Räumen das Licht brennt oder welche Temperaturen in den Räumen sind.

Die Anwendungsfelder der MINT Fächer und der Bezug zum alltäglichen Leben sollen Schülerinnen und Schüler für ein Studium in MINT-Fächern begeistern. Schulen, die auch Modellhäuser in ihrer Lehre einsetzen wollen, können das inIT (Ansprechpartner: Projektleiter Andreas Bunte, andreas.bunte@hs-owl.de, Tel. 05261/7025714) kontaktieren.