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SinnAssist next: Digitale Assistenz für mehr Teilhabe im Arbeitsalltag

Projektupdate: inIT entwickelt digitale Assistenz für WfbM

Ratnesh Varma arbeitet an der webbasierten Planungs-App von SinnAssist next.

Wie können digitale Systeme Menschen mit Unterstützungsbedarfen im Arbeitsalltag konkret helfen?Mit dieser Frage beschäftigt sich das Projekt SinnAssist next, das seit Juni 2025 von der Arbeitsgruppe Mensch-Technik-Interaktion unter der Leitung von Prof. Dr. mult. Carsten Röcker bearbeitet wird. Das Projektteam hat inzwischen wichtige Meilensteine erreicht: Erste Module sind funktionsfähig, Routinen lassen sich digital abbilden, und die Entwicklung der webbasierten Planungs-App schreitet zügig voran.

Digitale Planung als Unterstützung im Werkstattalltag 

Im Zentrum des Projekts steht ein digitales Planungsassistenzsystem, das speziell für Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) entwickelt wird. Es soll Fachkräfte dabei unterstützen, den Arbeitstag übersichtlich zu strukturieren, individuell anzupassen und gezielt zu begleiten.
Für Mitarbeitende mit Unterstützungsbedarfen entsteht dadurch mehr Orientierung und Selbstständigkeit im Arbeitsalltag. Über den digitalen Tagesplaner können Aufgaben, Routinen und An- oder Abwesenheiten flexibel verwaltet werden – ganz ohne handschriftliche Listen oder manuelle Abstimmungen.

Im Vergleich zu analogen Methoden ermöglicht der digitale Ansatz außerdem eine kontinuierliche Weiterentwicklung, etwa durch Rückmeldefunktionen, Visualisierungen oder die Integration in bestehende Werkstattprozesse. Der Tagesplaner ist somit weit mehr als ein Kalender: Er ist ein zentrales Werkzeug zur strukturierenden Assistenz – und ein praxisnaher Einstieg in den digitalen Wandel im Bereich unterstützter Arbeit.

Von der Forschung zur Anwendung

Die ersten Monate von SinnAssist next standen im Zeichen der prototypischen Umsetzung:

  • Benutzer- und Aufgabenverwaltung sind funktionsfähig,
  • wiederkehrende Arbeitsabläufe lassen sich als Routinen abbilden,
  • Abwesenheiten können dokumentiert und bei der Tagesplanung automatisch berücksichtigt werden.

Ein besonderer Fokus liegt aktuell auf der webbasierten Planungs-App, an der Ratnesh Varma arbeitet. Sie soll im weiteren Verlauf um einen Cloud-Service erweitert werden, damit das System auch standortübergreifend innerhalb einer gesamten Werkstatt nutzbar ist.

Zusammenarbeit und Zielsetzung

Projektverantwortlich ist Viktoria Mordaschew, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. mult. Carsten Röcker. Unterstützt wird sie von TH-OWL-Transfermanager Patrick Spanier sowie von Ratnesh Varma, der als studentische Hilfskraft an der technischen Entwicklung beteiligt ist. Kooperationspartner ist die delta3 GmbH, die ihre Expertise in der Softwareentwicklung und im Bereich digitaler Assistenzsysteme in die technische Umsetzung einbringt.

Gemeinsam wird eine realitätsnahe Testumgebung aufgebaut, um den Einsatz des Systems in Werkstätten unter echten Bedingungen zu erproben. Ziel ist es, einen vollständigen Use Case zu entwickeln, der exemplarisch zeigt, wie digitale Assistenzsysteme die Teilhabe im Arbeitsalltag fördern können.

What’s next?

In den kommenden Monaten liegt der Fokus auf der Integration des Cloud-Backends, dem Aufbau eines vollständigen Demonstrators und der Vorbereitung erster Nutzertests – idealerweise gemeinsam mit Mitarbeitenden aus Werkstätten.
Langfristig soll das System auch in anderen inklusiven Arbeitskontexten Anwendung finden, etwa in Integrationsbetrieben oder Bildungseinrichtungen, in denen individuelle Unterstützung gefragt ist.