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KI-gestützte Unterstützung für die Parkinson-Versorgung

Neues Impulsprojekt PD Assist+ entwickelt digitale Sprachassistenz

Patrick Gaudl (links) und Christoph-Alexander Holst (rechts) präsentieren die Funktion des Medikationsplans der Parkinson-App PD Assist.

Das inIT entwickelt im Rahmen des durch TRiNNOVATION OWL geförderten Impulsprojekts PD Assist+ einen KI-basierten Sprachassistenten für die Parkinson-Versorgung. Ziel ist eine bessere Kommunikation zwischen Patientinnen und Patienten sowie Fachpersonal – durch natürliche Sprache, digitales Dokumentenmanagement und spezialisierte Informationen.

Digitale Assistenz für eine komplexe Erkrankung

Ziel ist es, die Kommunikation zwischen allen Beteiligten durch eine intuitive, sprachbasierte Schnittstelle zu verbessern und medizinische Informationen leichter zugänglich zu machen.

Die Versorgung von Menschen mit Parkinson ist anspruchsvoll: Sie erfordert kontinuierliche Betreuung durch interdisziplinäre Teams. Für eine exzellente Versorgung müssen u.a. Kliniken, verschiedene Therapieeinrichtungen, niedergelassene Ärzte und Apotheken gemeinsam zusammenwirken. Mit dem Projekt PD Assist+ setzt das inIT neue Impulse für eine technologiegestützte Optimierung der Versorgung.

Sprachmodelle als Schnittstelle zur Versorgung

Unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Lohweg wird die inIT-Arbeitsgruppe „Diskrete Systeme“ die bestehende App für Parkinson-Betroffene PD Assist weiterentwickeln. Die Bearbeitung übernehmen Christoph-Alexander Holst, Forschungsgruppenleiter, und Patrick Gaudl, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe.

Die Sprachassistenz basiert auf einem spezialisierten Large Language Model (LLM), das mit Parkinson-spezifischem Fachwissen trainiert wird. In Kombination mit einer sogenannten Retrieval-Augmented Generation (RAG)-Architektur wird es in die App PD Assist eingebettet. So lassen sich sowohl Inhalte aus dem digitalen Patientenarchiv abrufen als auch allgemeine Informationen zur Erkrankung abfragen.

Erprobung im klinischen Alltag

In Kooperation mit der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie des Klinikum Lippe und dem Parkinsonnetz OWL+ wird die neue Funktionalität im klinischen Kontext erprobt. Dabei wird untersucht, ob die Anwendung im Alltag tatsächlich als entlastend wahrgenommen wird und ob sie zentrale Herausforderungen in der Versorgung reduzieren kann.

Die Förderung durch TRiNNOVATION OWL ermöglicht es dem Projektteam, die Anwendung in engem Austausch mit Praxispartnern weiterzuentwickeln und zielgerichtet zu evaluieren.

Perspektiven für das regionale Gesundheitswesen

„Mit PD Assist+ wollen wir zeigen, wie KI-basierte Assistenzsysteme konkret zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen können“, erklärt Christoph-Alexander Holst. „Besonders wichtig ist uns die enge Zusammenarbeit mit dem Parkinsonnetz OWL+, um die tatsächlichen Bedarfe aus der Praxis in die Entwicklung einzubeziehen.“

Die Weiterentwicklung der App stärkt nicht nur die regionale Parkinson-Versorgung, sondern unterstreicht auch die Rolle des inIT als Innovationspartner im Gesundheitswesen.

TRiNNOVATION OWL ist ein Projekt der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule gefördert durch das Bundesministerium für Bildung, Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR).