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inIT gestaltet ZukunftsClub OWL mit

inIT-Vortrag zu großen Sprachmodellen in der Medizin

Patrick Gaudl erklärt im ZukunftsClub OWL, wie große Sprachmodelle funktionieren. Quelle: Ninja Hussain, Institut für Wissenschaftsdialog (IWD)

Plenum im ZukunftsClub OWL am 18. September 2025 im InnovationSPIN. Quelle: Ninja Hussain, Institut für Wissenschaftsdialog (IWD)

ZukunftsClub OWL – ein gemeinsames Weiterbildungsprojekt

Die digitale Revolution erfasst alle Bereiche des täglichen Lebens. Nicht jeder Mensch kann mit dieser rasanten Entwicklung Schritt halten. Genau hier setzt der „ZukunftsClub OWL“ an, ein gemeinsames Weiterbildungsprojekt der lippischen Volkshochschulen und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), vertreten durch das Institut für Wissenschaftsdialog (IWD). Der ZukunftsClub OWL ist eine Initiative, die moderne Technologie verständlich und anwendungsnah vermitteln möchte und die das inIT tatkräftig unterstützt.

Digitalisierung (be-)greifbar machen

Vor diesem Hintergrund fand am 18. September 2025 im InnovationSPIN ein Workshop zum Thema „Digitalisierung (be-)greifbar machen“ statt. Ein Bereich des Workshops war ganz dem Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) im Kontext der Medizin- und Gesundheitstechnologie gewidmet. Patrick Gaudl, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe „Diskrete Systeme“ unter Leitung von Prof. Dr. Volker Lohweg, brachte auf Einladung des IWD seine Expertise auf diesem Gebiet ein.

Vortrag zu Large Language Models

Künstliche Intelligenz - und insbesondere große Sprachmodelle (Large Language Models, kurz LLMs) - halten zunehmend Einzug in die Medizin. Während einige Schlagzeilen KI als "Karrierekiller für Ärzte und Ärztinnen" verkünden, nutzen viele Menschen bereits Chatbots wie ChatGPT als persönliche Gesundheitsberater. Umso wichtiger ist es, sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Technologie klar zu kommunizieren. In seinem Vortrag „Doktor KI? Wie verändern Sprachmodelle die Medizin?“ erklärte Patrick Gaudl den 30 Anwesenden, wie LLMs funktionieren, wo ihr Potenzial in der Medizin liegt und wo Risiken wie Halluzinationen und Fehlinformationen wichtige Grenzen setzen.

Praxisnahe Anwendung im Workshop

Anschließend testete Patrick Gaudl mit den Workshop-Teilnehmern und –Teilnehmerinnen ChatGPT in der Praxis und diskutierte mit ihnen, ob und wie sich solche Systeme als Gesundheitsberater eignen könnten. Ein besonders spannendes Beispiel war RAGLE-PD, ein Parkinson-Informationssystem, das von Dr. med. Andreas Becker entwickelt wurde. Dr. med. Andreas Becker ist Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologie am SRH Kurpfalzkrankenhaus in Heidelberg. Es kombiniert LLMs mit validiertem Expertenwissen und setzt auf Retrieval Augmented Generation (RAG). Der entscheidende Vorteil: Die KI zeigt die Quellen ihrer Antworten an, was Transparenz schafft und eine Überprüfung ermöglicht. 

Die Anwesenden kommunizierten gegenüber dem inIT-Forscher, dass sie von dem anschaulichen Vortrag und vor allem durch das praktische Ausprobieren sowohl einen klareren Blick als auch kritischeren Umgang mit LLMs gewonnen hätten.

Potenzial von Sprachmodellen in der Medizin

Aus Sicht von Patrick Gaudl sind Sprachmodelle keine Karrierekiller für Mediziner und Medizinerinnen, sondern eher wertvolle Helfer, wenn sie verantwortungsvoll und im richtigen Kontext eingesetzt werden. Sein Fazit: „Sprachmodelle bergen ein enormes Potenzial für medizinische Anwendungen, aber sie bringen auch Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt.“