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Forschung zu personalisierten Benutzerschnittstellen für automatisiertes Fahren

Erfolgreiche Promotion von Tim Driesen-Micklitz

Feierlicher Moment nach erfolgreicher Verteidigung: (v.r.n.l.) Prof. Dr. Kurt Sandkuhl, Prof. Dr. Michael Fellmann, Dr. Tim Driesen-Micklitz, Prof. Dr. mult. Carsten Röcker und Prof. Dr. Stefan Bruckner.

Tim Driesen-Micklitz hat seine Dissertation mit dem Titel „Personalized User Interfaces for Automated Driving – Development, Implementation, and Evaluation of an Adaptation Model“ an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock erfolgreich verteidigt. Von 2020 bis 2025 promovierte er als externer Doktorand in der Arbeitsgruppe Mensch-Technik-Interaktion am inIT unter der Leitung von Prof. Dr. mult. Carsten Röcker. Die Dissertation entstand in gemeinsamer Betreuung mit Prof. Dr. Michael Fellmann von der Universität Rostock und wurde mit magna cum laude bewertet. Mit der erfolgreichen Verteidigung trägt er nun den akademischen Grad Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.).

Forschung für nutzerzentrierte Mobilitätssysteme

Automatisiertes Fahren gilt als einer der größten Umbrüche in der Automobilindustrie. Es eröffnet neue Möglichkeiten, Reisezeit produktiv zu nutzen oder zur Erholung beizutragen. Voraussetzung für die Akzeptanz dieser Technologie ist jedoch eine sichere und intuitive Mensch-Maschine-Interaktion. Dabei spielen die im Fahrzeug angezeigten Informationen eine zentrale Rolle.

Ziel der Dissertation von Tim Driesen-Micklitz war es, ein Modell zu entwickeln, das Benutzerschnittstellen individuell an die Charakteristika und Erfahrungen der Fahrenden anpasst. Grundlage bildeten zwei Fahrsimulatorstudien, die in enger Zusammenarbeit mit der Mercedes-Benz AG in Stuttgart durchgeführt wurden. Dabei wurden Unterschiede zwischen Nutzerinnen und Nutzern sowie deren Informationspräferenzen untersucht. Auf dieser Basis entstand ein Adaptionsmodell, das personalisierte Informationsangebote im User Interface ermöglicht und zur Verbesserung der Interaktion zwischen Mensch und Maschine beiträgt.

Eine anschließende Studie belegte die Wirksamkeit des Ansatzes: Fahrende, die ein personalisiertes Interface nutzten, bewerteten das System signifikant positiver als eine Vergleichsgruppe mit Standardoberfläche – insbesondere in Bezug auf Sicherheit und Komfort. Die Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung nutzerzentrierter und vertrauenswürdiger Systeme für das automatisierte Fahren.

Wissenschaftlicher Austausch und interdisziplinäre Perspektive

Zur Prüfungskommission gehörten unter anderem Prof. Dr. Kurt Sandkuhl, Prof. Dr. Michael Fellmann, Prof. Dr. mult. Carsten Röcker und Prof. Dr. Stefan Bruckner. Die Verteidigung verdeutlichte die hohe Relevanz interdisziplinärer Forschung an der Schnittstelle von Informatik, Kognitionswissenschaft und Mobilitätssystemen.

„Die Arbeit verdeutlicht, wie entscheidend eine gute Balance zwischen technischer Innovation und Nutzerorientierung ist“, erklärt Prof. Dr. mult. Carsten Röcker. „Nur wenn Menschen den Systemen vertrauen, können Technologien wie das automatisierte Fahren ihr Potenzial wirklich entfalten.“